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August 25, 2011 / It's Kaddy

Mich gibt es noch – nur anders..

Tut mir sehr leid, dass ich soo eine lange Blogpause eingelegt habe. Ich hätte mit meinem Leben in der Zwischenzeit 3 Blogs füllen können. Dass der Tag nur 24 Stunden hat, fand ich schon immer doof.

Die Zeit war/ist sehr ereignisreich und ich möchte euch gerne in den nächsten Tagen davon erzählen.

Als ich meinen letzten Artikel hier schrieb, hatte ich einen festen Job, einen geregelten Alltag usw. Nur was bringt das, wenn man sich immer fragt, kann ich es nicht eigentlich besser als normal? Ich habe alles auf null gesetzt, mein persönlicher Selbstversuch. Was waren doch gleich meine Träume?

Ohhja, ich habe soviel erlebt, wurde mehrmals eines besseren belehrt, habe sehr viele Rückschläge eingesteckt aber immer im Kopf, dass am Ende etwas besseres bei raus kommt.

Die nächsten Tage sind entscheidend 🙂

April 12, 2011 / It's Kaddy

Die perfekte Fassade – Einige haben sie

Situation Mädelsabend. Heitere Stimmung. Das gemeinsame Lachen steigert sich immer mehr. Man sagt Sachen wie: „Jaa, genau so ist das bei mir auch, oder kennst du das auch, wenn…“.
Über vieles, was im Alltag Probleme oder in einer Beziehung heftige Krisen auslöst, kann man gemeinsam dann doch ganz gut lachen.

Die perfekte Fassade lässt sich nicht mitreißen. Sie fängt kurz darauf an, unter ungläubigen Blicken ein Loblied auf ihren Mann zu singen.

In den Social-Networks kann ich täglich tolle Fotos von diesem perfekten Leben bewundern. Alle sinnvoll kommentiert von ihren 560 Freunden.

Fragt man vorsichtig, ob sie über etwas reden möchte, wird man unter künstlichem Lachen abgewiesen. Aber ich hätte doch bestimmt ein Problem, ich sähe ja so fertig aus, ich armes Ding.

Ich muss sagen, ich habe solche Situationen früher gar nicht mit bekommen. Ich habe geglaubt, dass einige wenige nun mal ein perfektes Leben haben. Mittlerweile kann ich sehr gut zwischen den Zeilen lesen.

In ihrem Leben scheint es keinen Streit, keine Selbstzweifel und Geldsorgen schon mal gar nicht zu geben. Dafür ist sie ganz gut darin, diese im Leben der anderen detektivisch aufzuspüren. Sie hat keine Beauty-Geheimnisse sondern ist natürlich schön, ahja. Von ihren 560 Freunden ist jeder ihr Bester.

Und doch werden perfekte Ehen überraschend geschieden, der geliebte Job wird plötzlich verloren und das perfekte Leben bricht von ein auf den anderen Tag in sich zusammen.

Es muss doppelt so schwer zu tragen sein, weil sie sich niemandem anvertrauen kann, immer noch nicht. Nun ist sie vor allen Augen zum ersten Mal gescheitert. Jeder hat es gesehen.

Warum sich also nicht einem guten Freund öffnen. Ab und zu das Herz erleichtern. Sehen, dass jeder Mensch sich mit unschönen Dingen auseinandersetzt. Sich bemerkbar machen, bevor die Welt zu schwer wird.

Ich kann diesem vermeintlich perfektem Dasein nichts abgewinnen. Es scheint langweilig und oberflächlich. Lieber streite und versöhne ich mich. 560 Freunde, die sich nur für mich interessieren, solange alles gut ist, brauche ich auch nicht und mein „Concealer-Beauty-Geheimnis“ habe ich schon diversen Freundinnen weiterempfohlen.
Ich würde mein Leben mit meinen Sorgen für kein anderes eintauschen.

April 11, 2011 / It's Kaddy

Manchmal

.. liegen Freude und Trauer ganz nah beieinander

.. steht man daneben, während die Welt sich weiter dreht

.. weiß der Kopf nicht, was das Herz fühlt

.. will man nicht mehr aufstehen, weil man Angst hat, wieder hinzufallen. Jetzt muss ich aufstehen, weil es Menschen gibt, denen ich es schuldig bin. Eine geliebte Person, die mich gehalten hat, als ich es nicht mehr konnte. Ein fröhliches Kind, das mich als Mutter braucht. Familie und Freunde, die mir in allen Zeiten beistehen.

An meine bessere Hälfte, wenn du das heute auf deinem Arbeitsweg liest: Ich verspreche dir hier vor Zeugen, dass ich wieder aufstehe. Vielleicht bin ich nicht so schnell, aber ich will wieder aufrecht neben dir stehen, weil unsere Reise weitergeht. Mit einem Kind an der Hand und einem im Herzen.

April 1, 2011 / It's Kaddy

Ich fühle nur die Zeit

Es ist schon komisch, wenn man ein Haus betritt, dass sich, solange man sich zurück erinnern kann, noch nie verändert hat. So, wie das meiner Großeltern. Die selben Möbel, am selben Platz. In den Schränken liegen seit jeher die selben Gegenstände. Der Ablauf, seit Jahren unverändert. Die Stimmen in diesem Haus, einfach alles könnte mich vom Fleck weg in meine Kindheit zurück versetzen.
Wäre da nicht jemand, der mir diesen Platz nun wegnimmt; mein eigenes Kind.

Wie in einem umfassenden Déjá-vu sehe ich nun zu, wie er:

– sich die Spielsachen holt, mit denen wir früher so viel Spaß hatten
– vom Opa lernt, wie man im Gartenteich die alten Plastikenten mit Wasser beschießt
– von meinen Großeltern umsorgt wird, wie wir es auch über uns haben ergehen lassen 😉

Es ist einfach alles wie früher, nur dass ich dieses Mal zusehen darf. Ich darf sehen, dass Liebe unerschöpflich ist, dass Kinder Menschen scheinbar verzaubern können und ich sehe, wie wichtig eine liebende Familie ist. Was für mich als Kind selbstverständlich war, kann ich nun wertschätzen. Nicht nur für mein Kind, sondern auch für mich.

Ich könnte mich nun alt fühlen, da ich den EnkelKIND-Status abgeben musste (bin jetzt nur noch Enkel).

Ich fühle mich aber nicht alt. Ich fühle nur die Zeit, die zwischen meiner Kindheit und dem Jetzt liegt. Wie wertvoll sie immer sein wird und wie unbezahlbar es ist, älter zu werden.

März 30, 2011 / It's Kaddy

Ausbeute

Was tun, wenn man sich verliebt? Zuschlagen!

Manchmal reicht streicheln einfach nicht. Besonders ein Stoff hat es mir angetan, den ich gleich in ein schönes Halstuch verwandelt habe. Die anderen Stoffe sind tatsächlich mit einem Ziel gekauft. Ein kleiner Auftrag zu Ostern steht an 😀

März 28, 2011 / It's Kaddy

Volles Programm gegen trockene Hände

Da der Winter nun langsam den wärmeren Temperaturen weicht, ist es auch an der Zeit, sich endgültig von den trockenen Händen zu verabschieden.

Ich habe nach dem Abwaschen oft so trockene Hände, dass ich meine Finger nicht mal mehr durchstrecken kann. Die Haut spannt einfach zu sehr. Ein super toller Spezial-Tipp von mir:

Wenn man seine Zeit eh schon mit Abwaschen verbringt, dann doch gleich doppelt nützlich. Vorher die Hände dick eincremen mit der Handcreme des Vertrauens oder mit Öl. Dann rein in die Handschuhe und ab ins warme Wasser. Durch die Wärme kann die Creme gründlich einziehen ohne abgewaschen zu werden oder zu stören.

Ich benutze einfache Einmal-Handschuhe, das ist ja jedem selbst überlassen. Und damit da keine unschöne Kiste in der Küche steht, kommt gleich ein Bezug drüber.

Fertig!

Auf die gleiche Art kann man auch super seine Füße verwöhnen. Einölen, in einen Gefrierbeutel stecken, ab ins warme Fußbad und Notebook auf’n Schoß. So geht Pflege ganz nebenbei 😀

März 14, 2011 / It's Kaddy

Herr Gopi wohnt jetzt hier – Monster Anleitung

Dieser nette Herr ist direkt in das Herz des Kleinsten im Hause gestürmt und wohnt wahrscheinlich nun länger bei uns.

Monster Kuscheltier

Ich hatte eigentlich vor, euch eine Anleitung für diesen sympathischen Herrn zu schreiben. Beim „machen“ ist mir dann aufgefallen, wie einfach es ist und daher beschränkt sich meine Anleitung auf Folgendes:

Monsterumrisse an der Bruchkante eines Stoffes zeichnen, ausschneiden und auf einen weiteren Stoff übertragen

Wenn beide Monsterseiten ausgeschnitten sind, kann munter drauf los belegt werden.

Ein lustiger Mund, vielleicht eine Schleife auf dem Kopf oder unschuldige Knopfaugen. Es ist so ein Spaß sein eigenes Monster zu gestalten und die Vorteile sind: Absolut gar nichts muss akkurat oder parallel sein, was die ganze Sache super einfach macht UND es ist eine tolle Möglichkeit sämtliche Reste an Stoff, Filz, Bändern, Wolle, Knöpfen, Jeans usw.  zu verwerten.

Sind die Vorder- oder Rückseiten mit ihren Elementen belegt, muss erst jedes Einzelteil festgenäht werden. Dann die Monsterseiten rechts auf rechts legen und zusammennähen. Lasst am besten einen 15 cm großen Schlitz offen, damit das Befüllen einfacher geht.

Am Ende habe ich noch ein olles Kissen zerlegt, um dem Herrn einen gemütlichen Bauch zu verpassen

Das letzte, offene Stück habe ich mit einem dicken Garn gut sichtbar mit der Hand zugenäht, denn auch hier muss man keine Naht verstecken. Und Fertig!

Es ist super leicht zu nähen und dauert auch nicht lange.

Abschlusstipps: macht die Ärmchen im ungenähten Zustand nicht dünner als 10 cm. Das wird sonst nur eine Qual, die mit Füllung auszustopfen UND falls ihr ein Kleinkind habt, sperrt es bloooß weit weg, wenn ihr das Kopfkissen auseinander nehmt.

 

März 14, 2011 / It's Kaddy

Après-Holiday-Blues

Was ist das eigentlich für ein Gefühl am letzten Abend des Urlaubs?

„Jetzt noch ’ne Woche, das wär perfekt“ ist oft der Gedanke, der die Runde macht und genau der verdient an dieser Stelle eine kleine Würdigung. Er ist der Beweis dafür, dass wir neben der Arbeit ein funktionierendes Leben haben, was es wert ist, gelebt zu werden. Würde uns dann wirklich jemand eine Woche im Anschluss gewähren, würde sie unseren Vorstellungen entsprechen? Würden wir am letzten Abend dann immernoch eine Woche mehr wünschen? Das sind vielleicht die besten unerfüllten Wünsche, denn sie wecken unsere Wertschätzung.

Dieses Mal hat mich mein Urlaub so überrascht. Ganz ohne Countdown im Kalender war er plötzlich da. Die Zeit war schön und schnell wurden die gemeinsamen freien Tage zum ganz normalen Trott. Was soll man auch mehr tun?

Genießen? Genießt man nicht jeden glücklichen Moment seines Lebens ohne ihn explizit zu genießen? Oder genießt man nur, wenn man sich sagt, dass man genießt? Jeder schöne Moment macht uns Freude und noch jahrelang erinnert man sich gerne daran. Viele Erlebnisse kamen unverhofft und man konnte sich nicht vorher sagen „genieße es bloß“.

Man kann die Zeit nicht anhalten und das ist auch ganz gut so. So können wir uns jeden Tag darauf freuen, heute vielleicht wieder eine Erinnerung fürs Leben zu erhaschen. In der Zwischenzeit wird uns bewusst, wie wertvoll diese besonderen Momente sind und die Vorfreude steigt.

Die Vorfreude auf meinen nächsten Urlaub kann ich schon ein wenig spüren.

Noch 126 Tage 😀

März 6, 2011 / It's Kaddy

Das Glück fiel heute vom Himmel

Auch wir waren an diesem sonnigen Sonntag draußen. Spontan ans Meer kommt doch immer gut.

Gut kommt auch, endlich am Strand anzukommen, zum Kofferraum zu gehen und zu merken, dass man neben der Speicherkarte, dem Bargeld und zu tanken auch noch die Schuhe des Kindes zu Hause vergessen hat.

Mit einem Buggy kommt man im Sand auch nicht so weit und ein Kleinkind hat auch andere Vorstellungen von einem Strandausflug als in der Karre zu sitzen. Nach einigem Gequengel also alles wieder ins Auto und zurück. Natürlich in den Stau 🙂

Da heute aber die Sonne so schön schien, machte das auch alles nichts. Es waren zwei schöne Autofahrten und eine lustige Zeit die wir immerhin zu Dritt verbringen konnten.

Zeit um glücklich zu sein, dass

– wir solche Tage unbeschwert und gesund erleben können
– vier verschiedene Jahreszeiten etwas wunderschönes sind
– vieles, wofür derzeit in anderen Ländern gekämpft wird, für uns selbstverständlich ist
– linke-Spur-Blockierer an so einem Tag meist schon das größte Ärgernis sind
– eine Woche Urlaub auf mich wartet!!!

Februar 28, 2011 / It's Kaddy

Heute schon einen Pudel gedisst?

Heute wurde ich mal wieder unfreiwillige Zuhörerin eines pikanten Telefonates in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Zur Freude des Bahnabteils war der Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung auf Lautsprecher uns allen zugeschaltet. An unserem Ende saßen zwei überkandidelte, junge Mädchen mit einem äußerst lauten Sprachorgan und schlechter Aussprache.

Die Mädels begrüßten ihren Anrufer mit einem aufgewecktem „Eh was willsu altah?“ „Ja man, was willsu eh?“.

Der Typ nahm Stellung „Eh nix ehh.. was willsu denn eh? Ich geh ka**en altah in deine Handtasche“

Da hätte ich echt aussteigen sollen!! Die nächsten Stationen musste ich zwangsweise mit anhören wie Gilliana Obszönitäten mit Cems Kopf vollzogen und Zelicia einen hässlichen Pudel krass gedisst hat.

Ich habe sehr wohl die Kreativität ihrer Sprachwahl beachtet und ihren Mut zur lauten Artikulation bemerkt. Das war aber auch echt schon alles. Die beiden haben mich zum Nachdenken gebracht.

Können Jugendliche eigentlich gar nicht mehr normal-deutsch miteinander sprechen? Ist das jetzt unkultiviert? Sind wir denen etwa so peinlich, wie die uns? Selbst kleine weiße Jungs sprechen, als hätten sie 3 Muttersprachen gleichzeitig gelernt.

Und wo sind die Themen geblieben? Es gibt scheinbar gar nichts mehr, wofür viele junge Leute sich gemeinsam begeistern können. Jedes Gespräch beginnt mit “ bin in der Bahn“ und endet mit „ich ruf dich gleich nochmal an“. Aber dazwischen wird nicht gesprochen. Man telefoniert nur noch, um nicht Nichts zu tun oder um nicht zu merken, dass man Nichts tut. Das sind wohl die nervigsten Ausläufer der vielen Handy-Flatrates.

Es scheint für viele der normale Vertreib des Alltages zu sein. Was für uns Inlineskating und Klönschnack war, ist heute Bahn fahren und gegenseitiges Beschimpfen am Telefon. Während uns die Eltern ermahnt haben, dass lange Telefonate teuer sind, fragt sich heute keiner mehr, ob er sich sein überflüssiges Gelaber und die Flatrate nicht sparen könnte.

Ich kann es nicht so recht begreifen, aber ich will darüber auch nicht traurig sein (das würde ja kein Ende finden). Viel mehr freue ich mich darüber, dass ich ein paar Jahre früher geboren bin, Deutsch sprechen kann und die Herrschaft über das Telefon immer einen hitzigen Streit mit der Schwester wert war.

 

PS. Ich brauchte nicht mal aufzublicken, um zu wissen, in welche Schublade ich die Mädels stecken kann. Einen kleinen Klischee-Bestätigungsblick habe ich mir allerdings gegönnt.